in the city of cold hearts.

Eels – Ordinary Man

Ich sitze auf der Straße vor der Pizzaria in meinem Haus. Frühling. 13ºC. Die Pizza ist warm und die Cola kalt. Feierabend, Wochenende. Jetzt lässig runter in den zweiten schalten, beschleunigen und dann kurzzeitig den dritten tangieren um am Samstag im fünften auszubremsen. Egal wie kurz der Winter ist, er ist immer noch lang genug, so dass wir jede Sonnensekunde des frisch angebrochenen Jahres auskosten als ob es die letzten Tage vor der Expansion der ausgebrannten Sonne zum roten Riesen wären. Nebe mir sitzen zwei angehende Bankier Rentiere, die ihre Mittagspause ob des erwähnten Frühlings nach draußen verlegt haben und ihr Mittagsessen in Form von italienischen Kaffeemilchmischgetränken zu sich nehmen. Zwei Stunden habe ich noch frei, bevor mich die Pflicht zwingt meine Fähigkeiten in der amerikanischen Version des Kegelns in Gegenwart meiner Arbeitskollegen unter beweis zu stellen. Die Stadt riecht nach kürzlich aufgebrochenen Baumesblütenknospen und erinnert mich daran, dass jede meiner Entscheidungen die mich hierher gebracht hat genauso gut war wie im Moment der Reflexhandlung der die Entscheidung brachte.

Ein junger Vater eines noch jüngeren Kindes versucht eine Minipizza zu erstehen, während sein Sohn versucht ihn vor genau diesem Unterfangen abzuhalten. Neben feixenden Späßen des Vaters über die Inkomptenz seines Sohnes, der zwar der Sprache mächtig, aber der Feinheiten des Sarkasmus und der Ironie nicht so versiert nach langen hin und her zur finalen Lösung greift:

„Papa ich muss Pipi.“

In Damaskus beschattet der Geheimdienst Studentenpartys um Informationen über regierungsfeindliche Politik zu bekommen. Die Revolution kann nur aus der Not der jüngeren Generationen entstehen. Der Artikel scheint plausibel, wirkt dennoch bizarr und lässt mich kurz aufblicken um meine Gedanken zu sammeln. Freiheit.

Zwei Meter von mir entfernt steht ein kleiner Junge und pinkelt in die Hecke, die eindeutig bessere Zeiten vor dem letzten Winter gesehen hat. Scheißsystem. Würde das jemand registrieren müsste ich sofort einen Bogen schlagen um aktuell tief aufgerissene Themen der Medienlandschaft betreffend der Praktiken christlicher Religionsangehöriger, nur um zu beweisen, dass eben dieser letze Blick von mir nichts, aber auch garnichts mit einer geschlechtlichen Neigung zu tun hat, von der ich sicherlich nicht angetan bin.

Was für eine Schweinerei. Bedenkt man die Vielzahl von Sportvereinen, Jugendgruppen, Nachwuchspolitikgruppen und der freiwilligen Feuerwehr bin ich froh die Dunkelziffern nicht zu kennen. Die Kirche ist niemals das einzige Problem. Vielleicht die Ursache.

Jetzt geht er die Pizza abholen, zückt sein Geld mit ungewaschenen Händen und isst aus ebendiesen. Ein Bekannter, der aufgrund seiner Tätigkeit als Booker in einem Club desöfteren am Ende des Abends die Einnahmen zählen muss hat bestimmt mit mehr, aber den gleichen Keimen zu tun. Die Drogenreste und Polyesterfetzen der Geldbörsen mal ausgeschlossen. Würde er sich die Hände ablecken wäre er vermutlich ziemlich schnell ziemlich high und ziemlich bald (in Relation zum Leben anderer Leute gesehen) ziemlich Tod. Knochenkrebs oder sonstige abartige Krankheiten, die den Körper schneller ficken als täglich zwölf Stunden im aus Mikrowellen selbstgebastelten Solarium. Diagnose Mord.

Die vorbei flanierenden Frauen sind hübscher als letztes Jahr.

The only rules you follow are your own.

frohes Neues, auf uns!

direkteinszwo

Ich flex euch den Kopf auf..

28. Dezember 2009

..und wenn ihr nich aufpasst rutscht ihr auf eurem Hirn aus…

Ich glaube ich werde hiernach prächtig schlafen können. WTF FTW?!!?

Gute Nacht!

Frohes Fest.

24. Dezember 2009

Allen 8 Lesern wünsche ich ein frohes Fest, eine besinnliche Zeit mit Freunden, den Liebsten, der Familie, lasst euch nicht kaputtmachen und genießt gutes Essen, ruhige Stunden und das ein oder andere Gläschen alkoholischen Inhalts. Wir von amplifiedscience haben jeden von euch so lieb wie uns selbst. Bleibt tapfer und uns und euch treu.

direktfrohesfest

Ein Kinderzimmer

Just in diesem Moment klingt der letzte Akkord der Schallplatte aus meinen Boxen und das Geräusch, dass die Kinderzimmer Productions auf ihrem Track „Atmosphere“ der Scheibe „Im Auftrag ewiger Jugend und Glückseligkeit“ in einem wunderbaren Loop von 8:18 Minuten Länge aufs Vinyl pressten klingt durch mein Zimmer. Herrlich!

Erwähnte Platte habe ich vor zwei Wochen vorbestellt, Freitag kam sie an, heute holte ich sie ab und jetzt ist heavy rotation angesagt. Das letzte Album der Herren von Holtum und Klammt, a.k.a. Textor und Quasi Modo, a.k.a. Kinderzimmer Productions, Deutschlands innovativster Hip Hop Act überhaupt. Und Nein, darüber kann man nicht diskutieren, denn „ich steck bis zum Hals drin und ich hör‘ nur so ’nen Scheiß!“

Lange habe ich gebraucht um den Verlust zu überwinden und bis Heute kann ich nicht genau sagen, warum ich am 26. April 2008 nicht in Dortmund im Konzerhaus saß. Vielleicht weil ich in Berlin rumhing, meiner Arbeit nachging und finanziell gerade so unabhängig und überschuldet war wie das Bundesland in dem zu leben ich vor drei Jahren beschloß (Kein Ding, da wo ich herkomm ist es noch schlimmer, quasi nen Glücksgriff mit Berlin.. hrhr..). Im Nachhinen auf jeden Fall sehr schade.

Nicht schade ist allerdings, dass die beiden Jungens aus dem Kinderzimmer das komplette Konzert aufgenommen haben, auf Vinyl pressen ließen (1000 Stück, so sagt man), eine CD beilegten, Eberhard Spohd ein tolles Requiem schreiben ließen, das ganze „Over and Out“ betitelten und dann in die Läden stellten. Zwei davon gehören jetzt mir (Yes, Vinyl ist mein Bank!) und jedem der nur etwas mit deutschprachigem Rap anfangen kann sollte schnellstmöglich gucken, dass er sich diese Scheibe in seine Sammlung holt. Weil das ganz groß ist. Wirklich!

1. Ersteinmal sind das Kinderzimmer Productions. Wem das nichts sagt der sollte ganz dringend Bildungslücken schließen.

2. Ist das Konzert „Unplugged“. Was sich ersteinmal ganz gut anhört, dann stutzen lässt und schließlich den Leser und Hörer und Mitdenker mit der Frage allein lässt: Wie zur Hölle kann man Wheels of Steel unplugged live präsentieren? Wie solch eine samplewütige Crew auch nur annähernd gerecht auf die Bühne bringen? Die Antwort weiß ich auch nicht, bzw. kann dem Talent der Musiker nicht gerecht werden, wenn ich jetzt sage: machen sie garnicht also nicht hundertprozentig. Die Turntables haben Strom, sind aber auch das einzige (abgesehen der Mikrophone) dass die Bedingungen für ein unplugged Konzert leicht erweitern. Der Rest ist wirklich alles live und selbstgebastet. Da reißen sich dann Textor, Das Tier, und alle anderen krass den Arsch auf um die Lieder in Originalton wiederzugeben, was man auch hört. Und das macht jede Menge Spaß. Nicht nur den Musikern, auch dem geneigtem Zuhörer und natürlich den wenigen Gästen im Konzerthaus an diesem geschichtsträchtigem 26. April 2008.

3. Wirklich. Ganz groß. Sauberer satter Sound, eine sehr gute Auswahl von Liedern, so dass sich alle Musiker, DER DJ und die beiden Backup Rapper ganz schön ins Zeug legen müssen und trotzdem jeder sein Talent ausreichend präsentieren kann. Und davon gab es bei diesem Konzert einiges auf der Bühne.

4. Junge, junge. Wirklich. Selten so über ein neues Album gefreut. Und dazu gibts das alles noch auf CD, so dass die Heavy Rotation auf meinem täglichen Weg durch Deutschlands Hauptstadt weitergehen kann. Jes, jes, jes.

„Warum muss es eigentlich immer Berlin sein?“

Das wars mit der Werbung. Kaufen. Over and out.

Textverständnis.

27. September 2009

Ich habe grade rausgefunden, dass Campino

„mein >Horoskop< hat es mir erzählt, und ich weiß, dass es nie lügt“

singt. Nicht Hausboot, wie ich die letzten 24 Jahre dachte. Ich fand den Text deswegen an dieser Stelle immer selten dämlich..

August der achte.

8. August 2009

August 8th is a beautiful day.

Tanzt, hüpft, fohlocket und springt, liebt und umarmt euch. Ist doch alles toll so wie es ist!

direktachteraugustohneeffekte

Tatsächlich ist einiges passiert in letzter Zeit, allerdings scheue ich davor zurück potentielle Leser mit Nichtigkeiten aus meinem Privatleben und engerem Freundeskreis zu belasten (es sei denn es gibt gegenteilige Wünsche), so dass mehr als die Hälfte (grob gesagt: ALLES) unerwähnt bleibt.

Zur Sache: Ilona Christen ist tot und nach Bild Lektüre vom vergangenem Dienstag wohl unglaublich aufgedunsen (Vor, nicht etwa nach dem Ableben (letzteres lässt sich erst später klären.)). War wohl die Krankheit. Scheiße sowas. Es trifft auch immer die Falschen (Das ist jetzt nur so dahingesagt, schließlich trifft es oft genug den oder die Richtige, nur merkt das keiner, oder es wird nicht so ausgiebig diskutiert, wie wenn der „Falsche“ stirbt.) .

Michael Jackson ist so ein Fall. Toller Musiker, hat seine Zeit gehabt, seinen Zenit deutlich überschritten und ist dummerweise (für ihn vermutlich besser so – länger Leben ist schließlich doch besser als früh zu sterben.) circa 10 Jahre zu spät gestorben um mit weißer Weste und völlig unbehelligt als Legende für immer in die Geschichte der Menschheit einzugehen (hätte er länger gemacht, und oder als erster Popstar zusammen mit Uri Geller den Mond bereist würden sie spätestens in Fünfhundert Jahren Religionen nach und wegen ihm gründen.). So bleibt die Gewissheit als unglaublich talentierter farbiger Junge ein unvergleichliche Karriere gestartet zu haben um schlußendlich als verbitterte alte weiße Frau die des Kindesmissbrauch bezichtigt wird an einer Überdosis Schmerzmittel zu sterben.

Das haben andere schon früher sehr viel eleganter hinbekommen.

Freitag startet die Bundesligasaison, Magath prügelt sich durch Schalke, die ARD Berichterstattung hat einen ziemlich aufreisserischen, boulevardesken Berichterstattungsstil, Dortmund und Bochum haben häßliche Trikots (vor allem Roman Weidenfeller!) und überhaupt ist alles sehr sehr viel größer, schöner, wilder, härter und spektakulärer als es jemals zuvor war. Gut so.

Berlin ist immer noch so wie vorher, was, wenn man Berlin kennt eine infame Lüge ist, da Berlin vermutlich die einzige Stadt der Welt ist, die dazu verdammt ist immer zu werden, aber nie zu sein. Dabei ist sie ganz sicher. Hundertzehnunddrölfzigprozent alter! Schön hier zu sein. Bleibt alles anders.

Zum wieder reinkommen, immer wieder drüber freuen und auch sonst in irgendeiner Weise erstaunt sein empfehle ich folgende 6:34 Minuten Hauptstadtguerillaaerobicflair. Allein deshalb weil es trendy ist Parcour-Content in Blogs zu posten.

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